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Channel: Ninas Schmierblo(g)ck
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Cachen ist nicht mehr das, was es mal war

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Ich halte mich mit Meinungsbekundungen auf diesem Blog ja eher zurück, aber...

Ich hab das ständige Gejammer langsam satt!

"Cachen ist nicht mehr das, was es mal war."

Damals! In den goldenen Zeiten. Als Mutti noch das Etrex und Pappi noch Haare hatte. Als man noch 30 km für eine Dose fahren musste und die ganze Cachergemeinde einer Großstadt persönlich kannte.

Ja, iss so. Findet euch damit ab! Kommt damit klar oder lasst dies Dosensuchspiel einfach sein.

ABER JAMMMERT NICHT PERMANENT HERUM!

Cachen ist kein geheimes Hobby mehr. Ja, iss so. Lässt sich auch nicht wieder ändern. Und ist auch nicht die Schuld einzelner, sondern der Lauf der Dinge. Tausende von Leuten, die das gleiche Spiel spielen und fasziniert davon in ihrem Umfeld berichten. Von diesem Umfeld sich widerum eine Teilmenge rekrutieren lässt, die fasziniert von diesem Spiel ihrem Umfeld berichtet... Exponentielles Wachstum, wir sind Bewohner eines völlig überfüllten Kaninchenbaus geworden. Und die Vermehrung um uns herum hat keineswegs aufgehört. Entweder bauen wir an oder ziehen aus...

Zum Cachen braucht man kein superteure Weltraumtechnik mehr. Ja, iss so. Das ist eine Folge des technischen Fortschritts, den ihr in vielen Lebensbereichen mit Sicherheit zu schätzen wisst! Änderbar ist die Masse der neuen Smartphonecacher nicht.

Die Welt ändert sich. Nichts ist mehr so, wie es vor ein paar Jahren gewesen ist. Ihr auch nicht!

Aber es ist keineswegs alles schlecht!

Viele Cacher bedeutet viele Caches, bedeutet natürlich auch viele schlechte Caches aber auch viele gute. Ignoriert doch einfach, was und wen ihr doof findet!

Viele Cacher bedeuten viele Caches, bedeuten, daß auch viele, besonders sehenswerte Orte bedost worden sind.

Viele Cacher und viele Caches bedeuten auch viele Mysteries von denen viele einfach toll sind, Spaß beim Lösen machen, meine Logik, meine Interessen und meine Anerkennung finden.

Viele Cacher bedeuten viele Ideen, auch Versteckideen, Ideen für Geschichten, Verschlüsselungen, Finalverstecke. Und dank der Bewertungssysteme wie Favoriten und Gcvote können wir uns die Rosinen einfach herauspicken. Was andere auch tun. Und wo viele Menschen sind, sind prozentual betrachtet auch viele Idioten. Iss so. Geht doch mal in ein Fußballstadion...

Viele Cacher bedeutete, daß man relativ betrachtet viel mehr Menschen in diesem Hobby findet, die so sind, wie die Menschen, die man mag. Ignoriert den Rest, so funktioniert das problemlose Zusammenleben doch meistens! Wenn ihr Statistikcacher, Tradisucher, 1/1-lieber, Smartphonecacher, Filmdosen-in-Müllecken-verstecker und Mysteriekoordinatenverräter nicht mögt - ignoriert sie dich einfach! Und ignoriert das, was sie auslegen. Was so ist wie das, was diese mögen oder kennen. Ändern könnt ihr diese Menschen kaum. Nur vielleicht auf problematische Versteckorte und -arten hinweisen. Und legt dafür selber tolle Caches und tolle Dosen mit tollen Listings und tollen Rätseln um zu zeigen, wie es besser geht. Schreibt schöne Logbeiträge statt dem häufigen "Auf der Tour mit xy gut gefunden. DFDC".

Aber jammert nicht ständig, daß nichts mehr so ist wie es war und früher ja alles sowieso viel besser war.

Wenn ich gucke, welche wirklich fantastischen Caches ich gemacht habe, dann sind das nicht die "Oldies" aus den Anfangszeiten des Geocachings. Davon haben wir hier auch noch einige, aber von diesen ist kaum einer etwas Besonders. Die technisch und fantasivollen Meisterstücke sind aus den letzten 1-3 Jahren. Aus der Zeit, von der ich jetzt mal wieder lesen muss, daß es schon das Endzeitalter des Geocachings sein soll. Ja, klar. Aber höchstens, weil man die eine oder andere Cacheidee einfach nicht mehr toppen kann!

Ich cache noch immer gerne! Ich bin froh darum, auf meinen Radtouren und Spaziergängen Dosen einsammeln zu können, die zu einem schönen Multi oder einen tollen Mysterie gehören. Ich mag es, wenn ich fremde Städte und Gegenden über die Dosen erkunde und mir von den Einheimischen ihre Stadt aus ihrem Sichtwinkel zeigen lassen kann! Der kleine Judenfriedhof an der Nordsee, die Whereigos in der Magdeburger (Alt-)stadt, der zweite, tote Bahnsteig in Hannovers Unterwelten, die unglaublichen Orte, die uns auf Menorca über das Dosensuchspiel gezeigt wurden, all die Lost Places, Bunker, Fabrikanlagen ... Deswegen gehe ich geocachen! Und weil ich ohne dies nie auf die Idee gekommen wäre, mit Seilen auf Bäume zu klettern, mich von Steinbrüchen oder in alte Brunnen abzuseilen oder mit Wathosen in irgendwelchen Wasserkanälen herumzulatschen.

Und ich liebe es, sowas zu tun! Noch immer. Aber vermutlich verstehe ich das Gejammer nur nicht, weil ich nie Teil der "absolut geheimen Neuzeit-Geocachercommunity" war. Ich kam erst 2009 aktiv dazu. Da scheint, wie ich grad mal wieder lesen musste, ja doch schon alles vorbei gewesen zu sein.

Für mich ist es das noch lange nicht.

Aber das Gejammer nervt!

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